Mittwoch, 31. Juli 2013

Drain Back Systeme



Bei der Anschaffung einer neuen solarthermischen Anlage müssen viele Faktoren beachtet werden. Und viele technische Details sind dem Verbraucher unbekannt – so stellt sich zum Beispiel die Frage, ob ein Drain Back System notwendig oder gewünscht ist, wobei das nötige Grundwissen für die Entscheidung fehlt. Dabei ist gerade die Entleerung der Kollektoren mit Hilfe eines solchen Systems ein wichtiger Faktor, den es zu beachten gilt.

Was ist Drain Back?

Drain Back steht für die Entleerung. Die im Kollektor enthaltene solare Flüssigkeit wird bei Stillstand der Anlage aus dem Kollektor in einen Auffangbehälter, das Drain Back-Gefäß, geleitet. Dies funktioniert meist nach dem Schwerkraftprinzip. Die Funktionsweise ist dabei einfach erklärt: Im Ruhezustand der Solaranlage befindet sich die Wärmeträgerflüssigkeit in dem Drain Back System, d.h. die Kollektoren sind vollständig entleert. Der Ruhezustand ergibt sich, wenn die maximale Speichertemperatur erreicht wird, sodass keine weitere Energie gespeichert werden kann, ebenso wie bei geringer solarer Einstrahlung, zum Beispiel bei Nacht oder starker Bewölkung. Bei Stromausfall kann die Flüssigkeit in der Solaranlage nicht zirkulieren, wodurch es ebenfalls zum Ruhezustand der Anlage kommt.


Für den Einsatz von Drain Back Systemen ist es notwendig, einen geeigneten Kollektor zu wählen, welcher eine vollständige Entleerung ermöglicht.

Welche Vorteile ergeben sich?

Die Praxis zeigt, dass nicht alle Solaranlagen immer ohne Probleme funktionieren. Überhitzung und Lufteinschlüsse sind dabei häufig Ursache von Störungen im System, welche auch zu Langzeitschäden an den Komponenten der Anlage führen können. Meist liegt das Problem daran, dass moderne Solaranlagen hohe Temperaturen erreichen können und somit überhitztes Glykol, hoher Druck, Dampfschläge und Lufteinschlüsse hervorgerufen werden. Mögliche Folgen daraus sind Korrosion an Anlagenkomponenten oder vollständiger Stillstand, da Lufteinschlüsse eine ordnungsgemäße Zirkulation verhindern. Durch den Einsatz eines Drain Back Systems werden diese Probleme umgangen, da hohe Temperaturen in der Wärmeträgerflüssigkeit vermieden werden. Es ergibt sich der Vorteil, dass kostenintensive Wartungsarbeiten umgangen werden und die Solaranlage einem sicheren und schonenden Betrieb nachgehen kann.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich in der Senkung von Anschaffungs- und Installationskosten, da bei dem Einsatz eines Drain Back Systems auf das Ausdehnungsgefäß im Solarkreislauf verzichtet werden kann.

Wann sollte ein Drain Back System installiert werden?

Drain Back Systeme kommen bei heizungsunterstützenden Solaranlagen zum Einsatz. Gerade im Sommer ergibt sich ein geringerer Bedarf an Heizungswärme, es besteht die Möglichkeit eines Überhitzungsproblems und daraus resultierende Folgeschäden an der Solaranlage.
Entleerungssysteme kommen auch im Bereich der solaren Prozesswärme zum Einsatz, da in Unternehmen Stillstandzeiten an Wochenenden und zur Betriebsruhe anfallen können, in welchen die Solaranlage nicht genutzt werden kann.
Für Anlagen, welche der reinen Warmwasserbereitstellung dienen, werden Drain Back Systeme hingegen selten installiert, da von einer regelmäßigen Abnahme von Warmwasser ausgegangen wird.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Je nach System kommen die Kosten der Anschaffung auf Sie zu. Andererseits entfallen die Kosten für ein Ausdehnungsgefäß. Den zusätzlichen Kosten ist entgegenzusetzen, dass teure Wartungs- oder Störungskosten zum großen Teil entfallen.

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