Bei
der Entscheidung für eine solarthermische Anlage hat der Verbraucher die Wahl
zwischen verschiedenen Arten von Sonnenkollektoren. Die zwei am häufigsten
angebotenen Kollektoren sind Flachkollektoren und Vakuum-Röhrenkollektoren.
Über den Unterschied dieser beiden Kollektorarten sollte sich der Verbraucher
vor seiner Wahl umfassend informieren.
Flachkollektoren
Bereits
die Bezeichnung dieses Kollektortyps sagt einiges über ihn aus: Es handelt sich
hierbei um einen Kollektor mit einer flachen Absorberfläche, welche der Sonne
zugewandt installiert wird. Der Aufbau der Flachkollektoren ist dabei wie
folgt: In einer Wanne (Wannenkollektor) oder in einem Rahmenprofil, welches aus
Aluminium, Kunststoff oder Holz besteht, werden die inneren Bestandteile
zusammengehalten. Der Rahmen hat zusätzlich die Aufgabe der Stabilisierung der
Anlage, zum Beispiel beim Transport oder bei Windlasten. Im Inneren des
Kollektors ist der Absorber das Herzstück. Dieser besteht aus dem Absorberblech
und dem Absorberrohr, welche durch Ultraschallschweißung, Löten oder
Laserschweißung miteinander verbunden sind. Eine Bodendämmung unterhalb des
Absorbers minimiert die Wärmeverluste des Kollektors auf der von der Sonne
abgewandten Seite und eine auf dem Kollektor montierte Abdeckung lässt ein
Maximum an Sonneneinstrahlung in das Innere und verhindert weitestgehend das
Entweichen der Wärme.
Absorber
Das
Absorberblech eines Flachkollektors kann aus Kupfer oder Aluminium bestehen.
Besonders wichtig ist dabei die Beschichtung des Blechs, welche zu großen
Teilen zur Leistungsfähigkeit eines Kollektors beiträgt. Wurden in früheren
Zeiten Schwarzchrom-Beschichtungen verwendet, welche das krebserregende
sechswertige Chrom enthalten, so wird heutzutage mit neuen
Beschichtungsverfahren gearbeitet, welche höhere Wirkungsgrade erreichen, als
umweltfreundlicher gelten und meist blau oder schwarzblau schimmern.
Bei
dem Rohrregister des Flachkollektors wird zwischen Mäander und Harfe
unterschieden. Im Material besteht das Absorberrohr aus Kupfer oder Aluminium.
Vakuum-Röhrenkollektor
Der
Vakuum-Röhrenkollektor zeichnet sich im Gegensatz zum Flachkollektor dadurch
aus, dass er nicht aus einer Fläche besteht, sondern aus Glasröhren, welche ein
Vakuum enthalten. Das Vakuum isoliert das Wärmeträgermedium von der Umgebung.
Die Sonnenenergie wird bei Vakuum-Röhrenkollektoren von einer Beschichtung oder
einem Absorber absorbiert, welche sich auf den inneren Glasröhren befindet. Die
Dämmung der Röhrenkollektoren wird vollständig vom Vakuum übernommen.
Flachkollektor vs.
Vakuum-Röhrenkollektor
Vakuum-Röhrenkollektoren
haben den Vorteil, dass sie gerade im Winter wesentlich höhere Erträge bringen,
da die Dämmwirkung des Vakuums die Wärmeabgabe an die Umgebungsluft stark
verringert. Im Vergleich zum Flachkollektor tauen sie allerdings bei Schnee-
oder Eisbedeckung schlechter ab. Ein Nachteil zum Flachkollektor ist außerdem,
dass es zu Spannungsrissen oder ähnlichen Beschädigungen der äußeren Glasröhre
kommen kann, wodurch Luft eintritt und die Dämmwirkung der Vakuum-Röhre
aufgehoben wird.
Generell
werden Solaranlagen mit Vakuum-Röhrenkollektoren höhere Wirkungsgrade
bescheinigt. Allerdings sind diese solarthermischen Anlagen in der Beschaffung
wesentlich kostenintensiver. Hinzu kommt, dass Flachkollektoren dem Verbraucher
die Möglichkeit bieten, die Solaranlage in das Dach zu integrieren (siehe Indach-Montage) und somit optische Vorteile,
bei einem Neubau auch Einsparungspotential beim Dachmaterial mit sich bringen.
Weiterhin ist der Einsatz von Drain Back Systemen nur bei Flachkollektoren
möglich.